Basis-Ausstattung für eine Blog-Redaktion

Technik, die man braucht

Werkzeuge sind zum Arbeiten da.

 

Mannheim, 30. Mai 2012. (red) Weil wir immer wieder Anfragen bekommen, mit welcher Technik wir arbeiten, geben wir hier einen Überblick.

Von Hardy Prothmann

Ganz klar, DIE Ausstattung gibt es nicht. Aber es gibt Standards, die man überall findet. Beim Heddesheimblog stehen in der Redaktion ein IMac, ein selbstgebauter Pentium4 mit Dualcore. Beide haben vier Gigabyte Arbeitsspeicher. Dazu ein Toschiba- und ein Samsung-Notebook. Weiter ein IPad und ein Galaxy S2, zwei Telefone, eine Fritzbox. Der zentrale Datenspeicher ist eine Synology mit 2x2GB-Festplatten.

Wir nutzen eine Canon 350D, eine Canon 450D und eine Canon 600D. Dazu Objekte von Canon, Sigma und Tamron, ein Blitz Canon-Speedlight 430ex – die Kameraauswahl ist einach erklärt: Die 350D stammt anfangs aus Privatbesitz, die beiden anderen wurden jeweil rund ein halbes Jahr nach Erscheinungsdatum gekauft, um eine bessere Qualität zu haben. Die 350D ist aber immer noch im Einsatz und liefert absolut gute Bilder. Dazu gibt es ein Tisch-Stativ, ein günstiges Dreibein- und ein Einbein-Stativ. Für Audioaufnahmen nehmen wir ein Zoom H2n, weiter ist ein externes Mikro AKG 1000S im Einsatz. Wir haben gehört, dass Nikon auch ganz gute Kameras baut. 😉 Dazu kommen die Geräte der freien Mitarbeiter.

Das alles muss mit Strom versorgt werden. Die Mehrfachsteckdosen sind alle von sehr guter Qualität und haben einen Überspannungsschutz. Natürlich kommt auch ein Akku-Ladegerät zum Einsatz.

Was braucht man als Computer? Wem ein Mac zu teuer ist, kommt sehr gut mit einem Windows7-PC aus. Ein leistungsfähiges Gerät mit Bildschirm, Maus und Tastatur ist ungefähr für die Hälfte vom Mac zu haben. Wichtig sind ein flotter Prozessor, 4-8GB Arbeitsspeicher und eine flotte Grafikkate, die Foto- und Videobearbeitung optimal unterstützt. Für den mobilen Einsatz ist ein Netbook vollkommen ausreichend – nur wer häufig und viel mobil mit Fotos arbeitet, benötigt eher was Tragbares mit 13-17-Zoll-Monitor. Wichtig ist eine lange Akku-Laufzeit. Die internen Platten sind groß genug, wenn man alles an Software speichern kann, was man braucht. Zusätzlichen Speicher holen wir uns über externe Platten.

Besonderen Wert sollte man auf Tastatur und Maus legen – das sind die Haupteingabegeräte und die müssen haptisch und funktional gut sein, sonst macht die Arbeit keinen Spaß.

Das Ipad kann mit einer externen Tastatur auch zum Schreibcomputer werden, dient uns aber mehr als Präsentationsgerät beim Kunden oder dem schnellen, mobilen Nachschlagen von Informationen. Auch das Galaxy S2-Handy taugt für Nachrichten von unterwegs – längere Texte schreibt man damit eher nicht. Mit beiden Geräten wird vor Ort auch mal ein Schnappschuss gemacht und auf Facebook gepostet. In beiden steckt eine Simyo-Karte mit 1 GB Download-Volumen für 9,90 Euro/30 Tage. Uns reicht das vollkommen aus. Mit dem Samsung und dem IPad haben wir neulich sogar live gestreamt.

Live-Stream vom Katholikentag in Mannheim mit Samsung Galaxy S2 – da es ein freier Account ist, wird am Anfang kurz Werbung eingeblendet.

Video streaming by Ustream

Bei der DSL-Leitung ist der Download nicht so entscheidend wie der Upload. Ob man also 6, 16, 32 MBit hat, ist relativ. Es macht aber einen Unterschied, ob man nur 256 kbit Upstream oder 1MBit hat. Da viele Fotos und Videos hochgeladen werden, sollte der Upstream möglichst groß sein.

Die Wahl der Kamera ist Geschmackssache – es sollte auf alle Fälle eine Spiegelreflex sein. Da „nah ran“ immer eine gute Regel ist, kann man mit Zoomobjektiven bis 135mm auskommen. Natürlich braucht man einen Weitwinkel, der mindestens 18mm haben sollte. Ideal zeigt sich das Tamron 18-270mm als all-inclusive-Lösung. Für Porträts nutzen wir ein günstiges Canon 50mm. Sehr sinnvoll ist ein Kameragriff, um mehr Energie zu haben. Ersatzakkus sind Pflicht. Die 600D ist immer häufiger auch als Videokamera im Einsatz und liefert ein exzellentes Bild und einen sehr guten Ton.

Beispiel für eine Aufnahme mit der 600D

Sinnvoll ist aber eine zusätzliche Videokamera, wobei für einfache Anwendungen wie Interview eine Flip durchaus reicht. Auch das Galaxy S2 ist ideal für Interviews und lässt sich mittels Adapter problemlos auf ein Stativ setzen.

Die Speichermedien sollte schnell sein und an den Bedarf angepasst. 16 GB für die Kamera reichen meist – außer, man macht Video. Dann sollten es wie bei uns 32 GB sein. Frühere Karten haben wir zusätzlich dabei.

Wer einen Mac hat, bekommt alle notwendige Software mitgeliefert. Sinnvoll ist aber für die Fotobearbeitung beispielsweise Lightroom, das sowohl auf Mac wie PC läuft. Photoshop braucht man für die normale redaktionelle Arbeit nicht. Ebenfalls für beide System geeignet ist Thunderbird als email-Programm. Als Office-Programm nutzen wir das kostenlose Open-Office.

Der beste Browser ist immer der, mit dem man selbst am besten arbeiten kann. Wir nutzen Firefox, haben aber auch die anderen installiert, um das Aussehen der Blogs zu prüfen. Für FTP-Arbeiten nutzen wir das kostenfreie Filezilla. Da wir Videos ausschließlich am Mac schneiden, können wir aktuell zu PC-Schnittsoftware nicht viel sagen – wer hier einen Tipp hat, gerne als Kommentar.

Ansonsten haben wir noch Skype im Einsatz, Tweetdeck, Textwrangler für html. Die redaktionelle Zentrale sind die Blogs und Google. Texte schreiben wir immer online, Recherchematerial, Adressen, Listen, Themen-Dokumente – all das ist unter dem Redaktions-Googleaccount gespeichert und für die Mitarbeiter frei gegeben, so dass jeder von von überall aus Zugriff hat. (Siehe dazu diesen Text.)

Natürlich freuen wir uns über Kommentare und ergänzen, wie die Istlokaler ihre Redaktionen ausstatten, welche Geräte sie empfehlen und welche nicht.

Über Hardy Prothmann

Hardy Prothmann (50) ist seit 1991 freier Journalist und Chefredakteur von Rheinneckarblog.de. Er ist Gründungsmitglied von Netzwerk Recherche. Er schreibt am liebsten Porträts und Reportagen oder macht investigative Stücke.