Gmund/Mannheim, 15. November 2013. (red) Bis zum 30. November können sich Interessenten noch für unser Förderangebot bewerben – geeignete Bewerber erhalten ein Starthilfe für das eigene lokaljournalistische Blog von uns in Höhe von 1.188 Euro. Wer bis zum 31. Dezember 2013 einen Vertrag zur Nutzung von Istlokal OS abschließt spart 600 Euro netto – ab 2014 erhöhen wir die Preise für die Nutzung von derzeit 49 Euro auf 99 Euro netto. Bestehende Verträge sind bis zum Ende der Laufzeit nicht betroffen. Der Zugang zum Forum wird für Netzwerk-Mitglieder kostenpflichtig, für Istlokal OS-Kunden bleibt er inklusive. Was wir bieten und warum Istlokal das Netzwerk für lokaljournalistische Internetzeitungen ist – erklären wir im Text.
Entwicklungsgeschichte
Das Istlokal-Netzwerk wurde im Dezember 2010 in einer Arbeitssitzung von Stefan Aigner (Regensburg-digital.de), Thomas Pfeiffer (webevangelisten.de) und Hardy Prothmann (heddesheimblog.de) in Heddesheim ins Leben gerufen. Das Ziel war eine Vereinsgründung, um für die jungen Branche von digitalen, verlagsunabhängigen Telemedien eine Unternehmerverbandsarbeit zu ermöglichen.
Hauptorganisator bis zum Sommer 2011 war Hardy Prothmann. Am 07. Mai 2011 erfolgte in Nürnberg eine Gründungssitzung für den Verein istlokal e.V. Es wurde ein Vorstand mit dem Auftrag gewählt, den Verein einzutragen. Leider fehlte bei einzelnen Vorständen das nötige Engagement, Aufgaben zu übernehmen, sodass es nicht zu einer Eintragung gekommen ist, obwohl Hardy Prothmann mehrfach versucht hatte, den Vorstand dafür zu aktivieren.
Um die Idee eines Verbands für Unternehmerjouranlisten voranzutreiben, haben sich Peter Posztos (TegernseerStimme.de) und Hardy Prothmann (Heddesheimblog.de) zusammengetan und im Oktober 2011 die Istlokal Medienservice UG (haftungsbeschränkt) mit Sitz in Gmund am Tegernsee gegründet.
Unternehmensgründung
Das Unternehmen hat das Istlokal OS entwickelt, ein angepasstes WordPress-Framework, das insbesondere für die Lokalberichterstattung optimiert ist. Sowohl für journalistische Inhalte als auch für attraktive Werbeplätze. Kunden können gegen eine Gebühr von zur zeit 49 Euro netto das System mieten und erhalten dafür Hosting, Support, Datensicherung und Weiterentwicklung. Das System ist sehr flexibel und ermöglicht eine individuelle Gestaltung für unterschiedliche Konzepte. Die Kunden entwickeln mit ihren Vorschlägen das System weiter.
Selbstverständlich haben die beiden Gründer ein Interesse daran, nach einer erheblichen Investition in diese Plattform irgendwann mit der Vermietung auch Geld zu verdienen. Dabei besteht die grundsätzliche Bereitschaft, das Unternehmen in Zukunft in eine Genossenschaft umzuwandeln, um Ressourcen zum Vorteil der Mitglieder zu bündeln.
Vier -Säulen-Modell
Die zugrunde liegende Idee ist, dass alle Gründer von lokaljournalistischen Portalen ähnliche Aufgaben zu bewältigen haben. Daraus wurde ein Vier-Säulen-Modell entwickelt:
- Journalismus: Welche Inhalte bereitet man mediengerecht bestmöglichst mit dem Ziel auf, um einen qualitativ hochwertigen Journalismus anbieten zu können?
- Technik: Lokaljournalistische Inhalte benötigen eine entsprechende Technik. Ein schlankes, leicht zugängliches Layout, ein einfach zu bedienendes Backend mit gestalterischen Möglichkeiten und für lokale Märkte optimierte Werbeplätze. Außerdem eine Weiterentwicklung, Datensicherheit und ausreichende Server-Kapazitäten, die Billig-Angebote nicht leisten .
- Vermarktung: Wie baut man ein tragfähiges Vermarktungskonzept auf, um die Portale zu finzanzieren?
- Organisation/Recht: Redaktionelle Abläufe müssen organisiert, vertragliche Vereinbarungen geschlossen werden.
Kunden von Istlokal OS erhalten neben der technischen Dienstleistung zu den drei anderen Säulen eine angemessene Beratung. Gleichzeitig bringen sich die Kunden mit ihren Erfahrungen ein, um sich solidarisch gegenseitig bei der Entwicklung des Geschäfts zu unterstützen. Istlokal bereitet diese Informationen zum Nutzen der Kunden im Rahmen der Möglichkeiten auf. Damit sind wir seit langem der einzige Anbieter von Dienstleistungen und eine Arbeitsgemeinschaft für Unternehmerjournalisten im Bereich Telemedien. Wir sehen uns dabei tatsächlich konkurrenzlos, weil weder DJV noch ver.di oder andere Verbände in unserem Segment vergleichbare Angebote vorhalten.
Kunden und Mitglieder im Netzwerk
Gleichzeitig gibt es ein „offenes“ Netzwerk Istlokal, an dem auch Nicht-Nutzer von Istlokals OS im Sinne einer Arbeitsgemeinschaft teilnehmen können. Teilnehmer wie die Prenzlauerberg-Nachrichten.de haben selbst vor der Vermarktung von Istlokal OS erheblich investiert und nutzen selbstverständlich ein eigenes System. Andere bauen unser System optisch und bis ins konzeptionelle nach – „sparen“ sich die „Kosten“ (berechnen dabei aber nicht den eigenen Zeitaufwand, der für Inhalte und Vermarktung fehlt) und verzichten auf den Zugang zum Austausch untereinander.
Grundsätzlich kann jeder Netzwerk-Mitglied werden, der ein periodisches, lokal- oder regionaljournalistisches Angebot macht und sich mit anderen austauschen möchte. Anfänger nutzen die Erfahrungen der Fortgeschrittenen, Fortgeschrittene nutzen die Informationen, um ihre eingeführten Angebote zu verbessern. Der Austausch findet zu den vier Säulen statt und ist umso nutzwertiger, je mehr sich die Teilnehmer einbringen.
Dieser Zugang ist seit der ursprünglichen Idee einer Vereinsgründung kostenfrei. Über das Blog istlokal.de betreiben wir Öffentlichkeitsarbeit für Kunden, Mitglieder und die Branche. Mit gutem Erfolg, die Marke Istlokal ist eingeführt und andere Medien haben darüber sowie über einzelne Mitglieder umfangreich berichtet. Auch die Forschung in Sachen Journalismus und Medienwissenschaft hat sich schon intensiv mit Istlokal und den Mitgliedern beschäftigt.
Aufnahme und Ausschluss
Zu Beginn hatten wir rund 100 Angebote identifiziert und 70 Anbieter haben sich als Mitglieder angemeldet. Ähnlich wie beim Versuch der Vereinsgründung hat sich aber schnell herausgestellt, dass die Aktivitäten sehr unterschiedlich ausgeprägt sind. Teils waren Bürgerportale dabei, teils „Schnellschüsse“, die sich nicht weiterentwickelt haben. Wir haben kontinuierlich den Kreis der Mitglieder angepasst – durch Neuaufnahmen wie auch durch Ausschlüsse. Es gab auch Angebote, die sich nicht mit Istlokal identifizieren konnten und von sich aus ihre Mitgliedschaft aufgehoben haben (Beispiel Ruhrbarone.de). Grundsätzlich gibt es für die Aufnahme wie für den Ausschluss hinreichende Gründe – die Entscheidungen fallen nicht launenhaft.
Ausschlusskriterien sind beispielsweise überwiegend nicht-journalistische Inhalte, Lobbyarbeit oder andere Aktivitäten, die zum einen den Zielen des offenen Netzwerks oder dem der Istlokal-Kunden zuwiderlaufen. Ein Ausschlussgrund kann neben fehlenden Qualifikationen für eine weitere Teilnahme auch das ausschließliche Abschöpfen von Informationen sein – insbesondere, wenn dies ohne Absprache für andere Organisationen genutzt werden soll. Wer das solidarische Miteinander nur egoistisch oder zum Vorteil anderer nutzen will, hat die Grundidee nicht verstanden.
Über die Aufnahme und den Ausschluss entscheiden die Organisatoren – häufig auch in Rücksprache mit anderen Mitgliedern, deren Meinung wir einholen und das Für und Wider abwägen. Diese Entscheidungen werden tatsächlich bislang nicht „demokratisch“ gefällt. Um die Akzeptanz auf eine breitere Basis zu stellen und Debatten zu vermeiden, planen wir zum Jahresbeginn 2014 einen Beirat aus drei bis fünf Mitgliedern zu bilden. Auch dieser Beirat wird nicht demokratisch gewählt, sondern erfolgt auf Anfrage an Mitglieder. Die Mitglieder des Beirats werden aber öffentlich genannt. Die Entscheidungsfindung wird durch Mehrheit erfolgen – allerdings mit Veto-Recht der Organisatoren, die schließlich finanziell und rechtlich in der Pflicht sind.
Das Netzwerk sucht den offenen Austausch mit anderen Organisationen. Gute Kontakte bestehen beispielsweise zu Netzwerk Recherche (Hardy Prothmann ist Gründungsmitglied), zu Freelens oder den Freischreibern wie auch zum Deutschen Presserat.
Solidarischer Austausch und Gebühren
Innerhalb des Netzwerks haben wir bislang den solidarischen Austausch von Inhalten gefördert. Das wurde bereits umfangreich genutzt durch Text- und Foto-Übernahmen. Da wir uns als leistungsorientiertes Netzwerk verstehen, möchten wir ab 2014 einen Leistungskatalog erstellen. Die Bedingungen stellen wir innerhalb des Netzwerks zur Debatte.
Inhaltliche Übernahmen sollen dann zum Teil gegen symbolische Honorare erfolgen. Der Grund ist ein einfacher: Teilnehmer, die viele gute Themen zur Übernahme anbieten, zeigen sich solidarisch – den Nutzen haben die anderen. Das kann schnell zu einer gewissen Unlust führen, wenn man immer nur gibt und andere nur nehmen. Bietet ein Teilnehmer einen Artikel an, der übernommen wird und erhält dafür beispielsweise eine „Schutzgebühr“ von 10 Euro, hat der Anbieter bei zahlreichen Übernahmen einen zusätzlichen Verdienst und die Übernehmer haben gegen eine geringe Gebühr einen guten Inhalt erworben. Im Prinzip funktioniert das wie beim Agentursystem, wo allerdings Pauschalen fällig werden, die sich aber kein Lokalportal leisten kann. Der Umfang dieser Angebote bleibt durch die lokalen Inhalte begrenzt – die Entscheidung eines Gemeinderats in Mannheim ist natürlich nur für Mannheim relevant. Insbesondere Service-Artikel, die nicht lokal gebunden sind oder Featurebilder hingegen lassen sich gut übernehmen.
Die Zusammenarbeit innerhalb des Istlokal-Netzwerks ist leistungsorientiert und hat das klare Ziel der marktwirtschaftlichen Kommerzialisierung. Deshalb führen wir ab 2014 auch eine Grundgebühr von 9,90 Euro für den Zugang zum Netzwerk ein. Eine Beispielrechnung: Für Istlokal OS-Kunden ist dies in der Lizenzgebühr enthalten. Aktuell sind das zwölf Anbieter – es kommen also 120 Euro in die Kasse. Angenommen, alle weiteren 16 Mitglieder bleiben dabei und zahlen ebenfalls die Zugangsgebühr, ständen aktuell 277,20 Euro brutto montalich zur Verfügung. Daraus bezahlen wir die technische Administration des Forums, die inhaltliche Aufbereitung von Unterlagen wie Verträgen und Vorlagen (beispielsweise Media-Daten) und die kontinuierliche Pflege von Inhalten, wie Übersichten zu Urteilen oder die Organisation von Seminaren und Veranstaltungen.
Innerhalb des Netzwerks treiben wir zudem Aus- und Fortbildung voran. So haben die TegernseerStimme und das Rheinneckarblog bereits Volontäre getauscht, die Prenzlauerberg-Nachrichten ein Volontärspraktikum ermöglicht und Regensburg-Digital sich grundsätzlich bereit erklärt, ebenso der hervorragende Fotograf Arnd Weidelich (NADR.de) für ein Fotografie-Seminar. Im Januar folgt der deutschlandweit erste Volontärstausch zwischen einem Blog und einer Tageszeitung – Rheinneckarblog und die Main-Post in Würzburg haben diese Kooperation ausgehandelt.
Auch hier gilt grundsätzlich: Die gegenseitige Unterstützung soll idealerweise allen Nutzen bringen und Berührungsängste zwischen Blogs und Zeitungen abbauen, weil wir davon ausgehen, dass Blogs in den kommenden Jahren durchaus auch Dienstleister für Zeitungen oder andere Medien sein können.
Ausblick
Um auch das deutlich zu machen: Wir sind kein freier Debattier-Club über Journalismus im allgemeinen und besonderen und keine karitative Einrichtung. Wir sind offen für kommerziell orientierte Teilnehmer, die den wirtschaftlichen Erfolg suchen und unterstützen durch unser Angebot zu attraktiven Preisen diesen Prozess. Je mehr sich beteiligen, umso mehr werden die Lasten auf viele Schultern verteilt. Wer sich bei Istlokal beteiligt, tut das freiwillig und verspricht sich Vorteile daraus.
Wer für sich einen Nutzwert erkennt, zahlt selbstverständlich für den Zugang – auch, um weitere Vorteile zu genießen. Im vergangenen Jahr haben wir erstmals einen Kunden acquiriert, der bei mehreren Netzwerk-Mitgliedern inseriert hat – sowohl bei Istlokal OS-Kunden als auch bei den anderen. Wir haben dafür eine Vermittlungsprovision einbehalten und der zusätzliche Umsatz kam den Teilnehmern ohne Aufwand zugute. Je größer das Netzwerk wird, umso realistischer wächst auch die Chance, große Unternehmen als Kunden einer Vermarktungsgemeinschaft zu gewinnen, die eine gewisse Reichweite erwarten und niemals bei einzelnen Blogs alleine inserieren würden. Das ist ein Ziel, das wir innerhalb der nächsten zwei bis drei Jahre erreichen wollen – natürlich abhängig von der Entwicklung der Mitgliedszahl.
Zur Zeit arbeiten wir an einer Kooperation, um Journalistenausweise anbieten zu können. Selbstverständlich gegen eine zusätzliche Gebühr, die aber nicht teurer wird als bei anderen Anbietern. Auch das Thema Rechtschutz ist ingesamt vorbereitet. Dafür benötigen wir aber eine Mitgliedszahl von 120 Istlokalern, wie uns der Versicherer als Richtlinie mitgeteilt hat.
Angebot
Bis 30. November 2013 bieten wir eine Bewerbung zur kostenfreien Nutzung von Istlokal OS an. Dafür gelten unsere Aufnahmebedingungen. Ob das Angebot bereits besteht oder geplant wird, spielt keine Rolle. Die Entscheidung, wer die Förderung erhält, liegt selbstverständlich bei uns. Die Entscheidung, nach der Zeit das System kostenpflichtig weiterzunutzen, liegt natürlich beim Kunden.
Ab dem 1.1.2014 erhöhen wir Preis von 49 auf 99 Euro netto monatlich. Wer sich also bis zum 31. Dezember 2013 einen Vertrag mit uns abschließt, sichert sich einen Kostenvorteil von 588 Euro netto – egal, ob Istlokal OS sofort oder erst später eingesetzt wird. Eine Kündigung zum Vertragslaufzeitende ist jederzeit möglich – die Daten gehören wie die Domain selbstverständlich dem Kunden und ein Export wird von uns zur Verfügung gestellt.
Folge uns!