Mannheim/Gmund, 28. November 2013. (red/pro) Die Bilanz des 8. Septembers 2012 und dreier Gewaltwellen gegen die Polizei: 73 verletzte Beamte, mehrere beschädigte Streifenwagen und weitere Sachschäden. Der Kurden-Krawall vor einem Jahr brachte Mannheim ein bis dahin ungeahntes Ausmaß an Gewalt. Der Einsatzleiter, Polizeidirektor Dieter Schäfer, schildert in seinem dokumentarischen Buch „Die Gewaltfalle“ die Vorbedingungen und den Ablauf des Gewalt-Exzesses, der in drei Wellen über die Polizei hereingebrochen ist. Das Buch thematisiert offen Probleme der Polizei im Umgang mit Gewalteskalationen auf die die Polizei nicht vorbereitet ist.
Von Hardy Prothmann
Polizeidirektor Dieter Schäfer hat über die Gewalteskalation beim Kurdischen Kulturfestival 2012 ein beeindruckendes Buch geschrieben. Insbesondere für Journalisten, die häufig mit der Polizei zu tun haben und über Demonstrationen berichten.
Das Buch beschreibt die besondere Situation in Mannheim, die Vorgeschichte der Eskalation, die Geschehnisse selbst und die Folgen sehr eindrücklich. Für uns Journalisten werden Abläufe verständlicher, die man sonst über Pressesprecher oder selbst vor Ort nicht erfährt. Das Buch hat bundesweit Schlagzeilen gemacht und ist von Polizisten und Politikern mit viel Lob überschüttet worden, weil sich Polizisten selten so offen äußern (dürfen).
Der Blick ins „Innere“ der Polizei öffnet sicher auch die Augen über die Belastungen, denen die Beamte ausgesetzt sind. Und wie schnell sich eine scheinbar friedliche Situation in einen Hexenkessel verwandeln kann. Gewaltexzesse, die man früher nur aus Frankfurt, Hamburg oder Berlin kannte, kommen immer häufiger auch in mittleren Städten oder sogar in der Provinz vor.
Ich war als Berichterstatter kurz nach der Eskalation vor Ort, habe die aufgeheizte Stimmung erlebt, bin selbst durch Gewalttäter mit Steinen beworfen worden und war im Anschluss der einzige Journalist auf dem Gelände des Mai-Markts durch gute Kontakte in die Kurdische Gemeinde.
Trotzdem habe ich im Buch „Die Gewaltfalle“ viele entscheidende Informationen gefunden, die ich bei bester Recherche so nie hätte erlangen können. Dadurch verändern sich Blickwinkel. Man versteht, dass die Polizei beispielsweise Fehler gemacht hat, die sie aber machen musste, da die kulturellen „Unvereinbarkeiten“ quasi keinen Ausweg ließen. Die Polizei wird daraus lernen, aber sie sieht sich auch großen Problemen gegenüber, für die es heute weder rechtliche noch politische Lösungen gibt. Ich selbst habe das Buch in einem Rutsch mit großem Interesse gelesen. Mit einem Wort: Spannend!
Istlokaler, die ein Exemplar gewinnen möchten, schreiben bis zum 15. Dezember 2013 an kontakt (at) istlokal.de, Betreff Verlosung Gewaltfalle und teilen die Adresse mit, wohin das Buch geschickt werden soll. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
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